Betreutes Wohnen
Wir bieten liebevolles Wohnen
In der Anfangszeit wohnten in unseren Familienhäusern auch Kinder, die stärker geistig behindert waren. Selbst in der so genannten Spezialschule konnten sie weder Schreiben noch Lesen lernen und somit durften sie auch die Spezial-Berufsschule nicht besuchen. Da es für solche jungen Menschen keine speziellen Einrichtungen gibt, blieb und bleibt für sie, mit Erreichung des 18. Lebensjahres, nur ein Wohnplatz in einem staatlichen Altenheim oder in der Psychiatrie.
Gizi, geistig zurück geblieben, konnte im Jahr 2002 das Kinderheim Okland verlassen und in unser zweites Familienhaus einziehen. Auch sie durfte die Spezial-Berufsschule nicht besuchen. Das Kinderschutzamt informierte uns, dass Gizi 2005 18 Jahre alt wird und dann in die Psychiatrie umsiedeln muss. Dies mussten wir verhindern! In Gesprächen mit dem Kinderschutzamt, konnten wir erreichen, dass Gizi im Familienhaus bleiben darf, wenn wir innerhalb von drei Jahren eine entsprechende Betreuungsmöglichkeit zur Verfügung stellen können.
Mit Unterstützung der Hermann Niermann Stiftung wurde in Bikafalva/Taureni, ca. 15 Kilometer von Lokod entfernt, ein Neubau errichtet und Gizi konnte im Oktober 2007, mit weiteren vier jungen Frauen in das neue Haus für betreutes Wohnen einziehen.
Heute werden sieben junge Frauen rund um die Uhr betreut und in alle häuslichen Aufgaben mit einbezogen. Durch Vernachlässigung während der Kinderheimzeit leiden die meisten Bewohnerinnen auch an Sprachstörungen und Bewegungseinschränkungen. Das wöchentliche Training mit einer Logopädin und spezielle Übungen mit einer Physiotherapeutin – im hauseigenen Gymnastikraum – haben bereits zu erheblichen Verbesserungen geführt.
Besonders wichtig für unsere Mädchen/jungen Frauen ist die Arbeit in der nur 600 Meter entfernten Beschützten Werkstatt.
Die Kosten für das Betreuungspersonal und den Unterhalt der jungen Frauen, können nur zum Teil, mit einem Zuschuss der Bezirksregierung abgedeckt werden.